Weinbau im Vinschgau
Der Vinschgau gilt als kleinstes Anbaugebiet Südtirols, aktuell ca. 80 ha Weinbaufläche.
DOC-Sorten des Vinschgaus: Weissburgunder, Chardonnay, Ruländer, Riesling, Müller Thurgau, Kerner, Gewürztraminer, Vernatsch und Blauburgunder.
Die Rebanlagen befinden sich v.a. an den Süd- und Südwesthängen des Sonnenberges zwischen 500 und ca.800 m ü.d.M. auf kargen und sandigen, durchlässigen Böden, vornehmlich verwittertem Schiefer und Gneis, klimatisch begünstigt mit wenig Niederschlag, vielen Sonnenstunden und grossen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht.
Die teils steilen Lage der Weinberge lassen die Kälte in den oft noch vorkommenden Frostnächten im April und Mai nach unten abfließen und bieten somit Schutz vor Frostschäden.
Sortenspiegel in mengenmäßig absteigender Reihenfolge: Vernatsch, Blauburgunder ,Weissburgunder, Müller Thurgau, Zweigelt und Riesling.
Zusätzlich finden sich auch heutzutage noch alte Sorten wie Fraueler, Blatterle oder Heunische, wobei diesen Sorten mengenmäßig keine Bedeutung zukommt.
Im Vergleich zu den wärmeren und weiter südlich gelegenen Weinbaugebieten dominieren in den Vinschger Weinen die „kühleren Töne“, woraus filigrane, geradlinige Weine mit viel Charme hervorgehen.
Zu finden sind im Vinschgau sowohl selbstvermarktende Betriebe, als auch Weinbauern, die ihre Trauben an die umliegenden Kellereien verkaufen.
Wie auch in den restlichen Weinbaugebieten Südtirols, fand auch im Vinschgau in den letzten Jahrzehnten auch radikales Umdenken hinsichtlich Weinanbau und Kellerwirtschaft statt, hin zu modernen Erziehungssystemen und Bearbeitung im Weinberg und modernster Kellertechnik mit schonender Pressung, temperaturgesteuerter Vergärung, Ausbau weisser Sorten im Stahltank, Holzfassausbau hochwertiger Rotweine… statt.
Trotzdem finden sich durchaus noch viele malerische „Pergeln“ mit kleinen Weinbauhütten, die zum Verweilen und Träumen einladen.